Unser Verein arbeitet seit fast 20 Jahren in der Beratung von Menschen in schwierigen Lebenslagen, maßgeblich mit Frauen. Seit 2019 arbeiten wir im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales an der Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes, das zusätzliche Beratungsangebote für Sexarbeiter*innen vorsieht. Wir erhielten den Auftrag, für Chemnitz ein solches Beratungsangebot zu schaffen und entwickelten die Beratungsstelle Bella Vanilla – Sexworkers Supporting Place.
Im Arbeitsprozess machten wir die Erfahrung, dass es gesellschaftlich große Berührungsängste und Unsicherheiten zum Thema Sexarbeit gibt – bei den sozialen Akteuren und erst recht in der Öffentlichkeit. Wir suchten nach Möglichkeiten, das Thema greifbarer zu machen. So beteiligten wir uns im Oktober 2021 mit einer eigenen künstlerischen Performance am Microarts-Projekt „give a fuck“, in dem wir eine selbstbestimmte Sexarbeiterin und eine Aussteigerin interviewten und deren Geschichte mit Schauspielerinnen auf die Bühne brachten. Der Zuspruch auf die Performance war stark – maßgeblich von jungen gebildeten Menschen – das gab uns den Mut, einen weiteren Schritt zu gehen und unser gesellschaftliches Anliegen weiterhin künstlerisch zu transportieren.
Our association has been working for almost 20 years in the counseling of people in difficult life situations, primarily with women. Since 2019, we have been working on behalf of the Saxon State Ministry for Social Affairs on the implementation of the Prostitution Protection Act, which provides for additional counseling services for sex workers. We were commissioned to create such a counseling service for Chemnitz and developed the counseling center Bella Vanilla – Sexworkers Supporting Place.
In the course of our work, we experienced that there is a huge social fear and uncertainty about the topic of sex work – among social actors and even more so among the general public. We looked for ways to make the topic more tangible. Thus, in October 2021, we participated in the Microarts project „give a fuck“ with our own artistic performance, in which we interviewed a self-determined sex worker and a dropout and brought their story to the stage with actresses. The response to the performance was strong – mainly from young educated people – which gave us the courage to take a further step and to continue to transport our social concern artistically.